Klimanotstand Kloten - Meine Meinung

Klimanotstand Kloten - Meine Meinung

Mein Votum an der Gemeinderatssitzung

Jeder weiss, dass man nicht nur an sich, sondern auch an die Kinder und Enkelkinder denken soll. Das ist eine sehr alte Idee. Neu ist, dass Kinder und Jugendliche auf die Strasse gehen und den älteren Generationen vorwerfen, sie würden eben gerade nicht an die Kinder denken. Sie machen die Klimaungerechtigkeit Sichtbar.

Was soll ich, ungefähr im Jahr 2040, meinen Kindern antworten, wenn sie mich fragen, wieso wir nicht rechtzeitig reagiert haben und den CO2-Ausstoss gesenkt haben. Wie es im Postulat von Philip Graf steht: «Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird es zu spät sein.» Die Stadt Kloten muss auch reagieren und den Spagat zwischen Flughafenstadt, Sportstadt und Energiestadt meistern.

Wir, die junge Generation und vor allem unsere Kinder sind am meisten betroffen, wenn die Politik dieses Ziel weiterhin nur halbherzig verfolgt. Und halbherzig heisst in diesem Falle: Erneuerbare Energie nicht konsequent fördern, alte Gebäude nicht nachhaltig sanieren, umweltschonende Mobilitätsmöglichkeiten nicht gezielt vorantreiben und die Schuld der Klimakrise der «Masseneinwanderung» in die Schuhe schieben. #Klimateufel

Was viele besorgte Bürgerinnen und Bürger wollen, dass will auch die EVP. Wir wollen weiterhin Verantwortung übernehmen. Verantwortung für konkrete, wirksame und nachhaltige Massnahmen. Denn die lassen sich nicht einfach delegieren. Auch nicht an den Stadtrat, der die Dringlichkeit natürlich ebenso erkennen muss. Aber letztlich liegt es an uns, am Parlament, an einer zukünftigen Energiekommission und an den Parteien, eine Einigung auf konkrete Schritte zu finden.

Wir wissen es alle: Die klügsten Lebensratgeber nützen nichts, wenn es an der Umsetzung scheitert. Und in der Politik mögen Lippenbekenntnisse Stimmen bringen, aber sicher nicht den CO2-Ausstoss senken.

„Es ist sinnlos zu sagen, wir tun unser Bestes. Es muss uns gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.“  Genau wie es Winston Churchill gesagt hat, muss es uns als Parlament gelingen das zu tun, was erforderlich ist. Und nicht nur behaupten, wir wären auf dem richtigen Weg oder sich auf dem jetzigen Stand ausruhen.

Wir von der EVP brauchen die Klimathematik nicht nur für den Wahlkampf. Auch halten wir nichts von rechtsbürgerlichem Dornröschenschlaf oder Lippenbekenntnissen, die bei erster Gelegenheit wieder in der Gosse landen.

Denn eine hübsch verpackte Placebo-Medizin will die EVP niemandem andrehen. Auch dem kranken Klima nicht. Zur Heilung braucht es Wirkstoffe, für deren Verabreichung wir kämpfen müssen, solange Genesung noch möglich ist. Sich über den Krankheitszustand lediglich zu empören, genügt nicht.

Darum stimme ich dem Postulat nur in dem Sinne zu, dass ich das Postulat als Selbstverpflichtung betrachten. Als die Pflicht, uns noch konsequenter für eine nachhaltige und enkeltaugliche Politik einzusetzen.