Landrat - mittendrin: Gesundheit

Landrat - mittendrin: Gesundheit

Gesundheit wünscht man sich Anfang Jahr beim Anstossen und genau das wünsche ich auch Ihnen!

Gesundheitsfragen beherrschten ebenfalls die erste Landratssitzung im neuen Jahr. Die Regierung stand im Fokus bezüglich der Vergabe von Geldern für umstrittene Antikörperstudien in der Coronazeit. Dass das Thema wieder aufgekocht wurde, ist der GPK (Geschäftsprüfungskommission) zu verdanken. Der ursprüngliche Bericht datiert vom Mai 2023. Ende Juni stand die Stellungnahme der Regierung zur Verfügung. Die im August neu konstituierte GPK bezog Position und eben dieses Papier wurde jetzt vom Landrat zur Kenntnis genommen. Während der Pandemie bewilligte die Regierung 1.9 Mio. Franken für 4 wissenschaftliche Studien, wobei laut GPK-Untersuchung bei 3 dieser Studien die benötigten Kriterien nicht erfüllt worden sind. Da wurden Interessenskonflikte, fehlende vorgängige Expertenmeinungen und die entsprechende Zustimmung der Ethikkommission festgestellt. Unter anderem verlangte die GPK, dass die schon ausbezahlten Gelder an die Studien, bei denen der Ethikkommissionsentscheid noch ausstehend ist, zurückgefordert werden sollen. Da die GPK mit den Antworten nicht zufrieden ist, erwartet sie eine erneute Stellungnahme seitens der Regierung.

Eine ganze Flut von Vorstössen mit dem Ziel, die stetig steigenden Gesundheitskosten in den Griff zu kriegen, mit klingenden Wortlauten wie „Stopp dem Prämienanstieg – Gesamtstrategie mit Ausblick der Kostensenkung“ oder „Stopp dem Prämienanstieg – integriertes Versorgungsmodell in der GGR (Gemeinsame Gesundheits-Region) oder „Entlastungspaket von Krankenkassenprämien für Familien“ ist samt und sonders überwiesen worden. Dies zeigt deutlich, dass das Thema der Bevölkerung unter den Nägeln brennt.

Im Kampf gegen die stark steigenden Gesundheitskosten arbeitet die Regierung an einer umfassenden Strategie für die Gesundheitsvorsorge des Kantons. Zudem sollen hohe Kantonsbeiträge an die Spitäler durch kostengünstigere Strukturen (ambulant vor stationär) verhindert werden. Der Gesundheitsvorsteher Thomi Jourdan sieht den Weg dazu in einer gemeinsamen Investitionsplanung von Unispital Basel und dem Kantonsspital Baselland. Ob Basel-Stadt dazu Hand bietet?

Irene Wolf, Füllinsdorf, Landrätin EVP